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Gesund im Job

Die Vollzeit arbeitstätigen Einwohner der Schweiz verbringen im Durchschnitt 41.3 Stunden pro Woche bei der Arbeit. Das entspricht rund 35% der wachen Zeit. WIE wir diese Arbeitszeit verbringen, hat einen beträchtlichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Bei der Arbeit gesund zu bleiben, liegt sowohl in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen als auch in der des Arbeitgebers.

Viele Ansatzpunkte für den Betrieb

Wer beim Beitrag des Arbeitgebers nun an ein vergünstigtes Fitness-Abo oder einen Pilates-Kurs über Mittag denkt, ist auf dem richtigen Weg. Massnahmen zur Förderung von Bewegung und Sport, zu gesunder Ernährung und psychischer Gesundheit sind ein wichtiger Pfeiler des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Doch zu einem umfassenden BGM gehört noch mehr. Das Ziel ist es, alle Strukturen und Abläufe systematisch gesundheitsförderlich zu gestalten. Dazu zählt auch die Arbeitsgestaltung, die Personal- bzw. Organisationsentwicklung (z.B. Erholung/Pausen, Ergonomie am Arbeitsplatz, wertschätzende Führungskultur oder Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben) sowie ein Absenzen- und Case Management. Die strategische Verankerung von BGM im Betrieb ist ebenfalls sehr wichtig.

Was tun Schweizer Arbeitgeber?

Also ein ganzer Strauss von Massnahmen – und ein nicht zu unterschätzender Aufwand für ein Unternehmen. Doch wie verbreitet ist BGM in den Schweizer Unternehmen? Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz hat 2016 dazu eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Insgesamt haben 833 Schweizer Betriebe an der Befragung teilgenommen, darunter Dienstleistungs- und Industriebetriebe aller 3 Sprachregionen. Befragt wurde jeweils diejenige Person im Betrieb, die sich mit dem Thema Gesundheit am besten auskennt (z.B. BGM- oder HR-Verantwortliche).

Firmen investieren in Gesundheit

Die Resultate zeigen insgesamt ein recht positives Bild: 23% der Betriebe setzen BGM vollumfänglich und systematisch um. Weitere 48% setzen BGM mehrheitlich um. Zwischen Dienstleistungs- und Industriebetrieben zeigen sich keine Unterschiede, zwischen den Landesteilen jedoch schon: In der Romandie und im Tessin ist der Umsetzungsgrad tiefer als in der Deutschschweiz. Insgesamt gaben 44% der befragten Unternehmen an, dass sich ihr BGM noch im Aufbau befindet. Den grössten Handlungsbedarf sehen sie bei der Sensibilisierung für Stress und die psychische Gesundheit.

 

Die repräsentative Umfrage zeigt, dass die Schweizer Unternehmen beim BGM eher aus- statt abbauen möchten. Einer dieser Betriebe ist Johnson & Johnson - der grösste Gesundheitskonzern der Welt. Was verspricht sich J&J von diesen Investitionen? Wir haben darüber mit Manùela Arnold, Business Director Schweiz bei Johnson & Johnson, gesprochen. Johnson & Johnson, grösstes Healthcare Unternehmen der Welt mit rund 6600 Angestellten in der Schweiz, hat sich hohe Ziele gesteckt beim BGM.

 

 

 

 

Manùela Arnold, Business Director Schweiz bei Johnson & Johnson

Was unternimmt Johnson & Johnson Schweiz im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements?

 Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Gesundheitskompetenz von allen unseren Mitarbeitern zu stärken. Unsere Mitarbeiter sollen verstehen, wie wichtig es ist, der Gesundheit Sorge zu tragen. Darum haben wir ein umfangreiches Programm mit einer breiten Angebotspallette aufgebaut, aus welchem sich unsere Mitarbeiter bedienen können. Sie sollen selbst entscheiden können, wie viel sie in ihre persönliche Gesundheitsförderung investieren und was sie konkret machen möchten.

 

Heisst das, es gibt Angebote sowohl für Sport-Raketen wie auch für Couch-Potatos?

 Ja, auf jeden Fall. Sportliche, gesundheitsbewusste Menschen sind ja tendenziell einfacher, für Angebote der Gesundheitsförderung zu motivieren. Doch nicht jeder braucht mehrmals pro Woche Joggen zu gehen. Auch mit kleinen, einfachen Schritten und mit dem passenden Umfeld kann schon viel erreicht werden. Ich möchte zwei Beispiele geben: An unserem Standort in Zug mit fast 1000 Mitarbeitern haben wir ein sehr einfach verständliches Gesundheitskonzept zur Ernährung umgesetzt. In der Kantine haben alle Angebote einen grünen, gelben oder roten Punkt, je nachdem wie gesund sie sind.

 

So bekommt der Mitarbeiter Zusatzinformationen und kann sich bewusst für eine gesündere Variante entscheiden. Das Konzept kommt gut an und wir sehen klar eine Verlagerung hin zu einer gesünderen Ernährung. Ein weiteres Beispiel ist ein Kurs, der ausschliesslich Mitarbeitern vorbehalten ist, die neu mit Sport und Bewegung anfangen möchten, sei es, weil sie beispielsweise eine Operation hatten oder weil sie Gewicht verlieren möchten. Durch die klare Reglementierung der Teilnahme entsteht ein Kurs-Umfeld, in welchem sich auch weniger sportliche Menschen wohl fühlen und entsprechend motiviert sind, etwas für die Gesundheit zu tun.

 

Warum investiert Johnson & Johnson Schweiz so viel in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter?

 Wir sind eine Gesundheitsfirma. Die Gesundheit beschäftigt uns jeden Tag und wir möchten der Menschheit im Gesundheitsbereich etwas Gutes tun. Alle unsere Tätigkeiten hier in der Schweiz stehen unter dem Motto „together for a healthy Switzerland“.

 

Wir sind davon überzeugt, dass gesunde Mitarbeiter für eine höhere Leistung des Unternehmens unabdinglich sind. Gesunde Mitarbeiter sind motivierter und ausgeglichener. Sie profitieren dadurch nicht nur persönlich, sondern sie sind auch leistungsfähiger und ermöglichen uns als Firma, unsere Ziele zu erreichen.

 

Frau Arnold, vielen Dank für das Gespräch.